Mac mini mit SSD aufrüsten

So langsam werden SSDs erschwinglich. Grund genug, über ein Aufrüsten meines Mac minis (2011) nachzudenken.
Gedacht – getan, Mediamarkt hatte ein Schnäppchen im Angebot. Die Verbatin 64GB, 2,5″ SATA Solid State Drive kostete gerade mal 49,- Euro. Nun ist es bei Apple ja leider nicht mit dem Kauf der SSD getan. Der Mac mini heißt nicht nur so, er ist es auch: mini! Platz ist für eine zweite Festplatte zwar vorgesehen, diesen aber zu erreichen erfordert eine Menge Arbeit und Fingerspitzengefühl. Damit nicht genug verweigert Apple die Herausgabe von Ersatzteilen. Somit gibt es kaum Möglichkeiten, an das benötigte Anschlusskabel heranzukommen. Eine Möglichkeit ist das Dual Hard Drive Kit von ifixit.
Dieses kann man in den USA bestellen und bezahlt dann 69,95 USDollar dafür. In diesem Kit sind dann auch noch „spezielle“ Werkzeuge enthalten. Zu dem Preis kommen noch Versandkosten in Höhe von 10,- USD. Damit ist das Kit natürlich kein Schnapper mehr. Andererseits gibt es keine Alternative. Es sei denn, man findet einen Händler, der eine Ausnahme macht. Da gibt es dann den kompletten HD-Rahmen mit Kabel, Schrauben und Vibrationsabsorbern für 50,- Euro. Darin sind dann natürlich nicht die Werkzeuge enthalten. Diese sind aber auch gar nicht notwendig.
Was man aber von ifixit dringend benötigt, ist die Einbauanleitung.

Da ich noch nicht viel an Apples Wunderwerken geschraubt habe, holte ich mir Unterstützung bei einem Freund. Gemeinsam machten wir uns dann ans Werk. Wie man an der Anleitung erkennt, muss man den mini komplett demontieren. Auf dem Foto kann man wohl ganz gut erkennen, dass man unbedingt Ordnung in den ausgebauten Teilen halten sollte. Wir haben den einzelnen Schritten in der Anleitung die demontierten Teile zugeordnet und diese mit Zetteln beschriftet. ifixit schreibt, dass versierte Schrauber etwa 20 Minuten benötigen würden, um den Umbau abzuschließen. Diese Zeitangabe ist meines Erachtens nach selbst für einen Vollprofi utopisch. Wir haben weit länger als 2 Stunden geschraubt und das lag nicht an unseren zum Teil unprofessionellen Werkzeugen (ein alter Drahtkleiderbügel ersetzte z.B. das ifixit-patentierte Spezialwerkzeug). Vielmehr sind viele Bauteile des Mac minis äußerst filigran, sodass Grobmotoriker generell die Finger von der Sache lassen sollten.

Das Schrauben war zwar zeitaufwendig, aber nicht unbedingt das Schwierigste. Das erwartete uns erst, als es an die Installation des Systems ging. Hierzu sei gesagt, dass man UNBEDINGT vor dem Umbau ein Time Machine Backup erstellen sollte. So kann man, nachdem man das Betriebssystem auf die SSD installiert hat, seine ganze Installation wiederherstellen. Natürlich muss man dabei immer im Auge behalten, welche Differenz in der Größe der SSD und der HD besteht. Der Migrationsassistent von OSX ist dabei eine große Hilfe.
Bei diesen ganzen Ein- und Umstellungen wäre ich ohne meinen Freund aufgeschmissen gewesen. Er hat da deutlich mehr Erfahrung. Ich bin ja erst im vergangenen Jahr auf Apple umgestiegen.

Fazit der Umbauaktion: Der Mac mini rennt wie ein Großer! Das Booten dauert etwa 23 Sekunden, das Herunterfahren ist kaum messbar. Alle Anwendungen, die auch alle auf der SSD Platz fanden, starten nun in ungeahnter Geschwindigkeit. Gekostet hat mich der Spaß 99,- Euro für die Teile, viel Zeit und viel Schweiß. Gelohnt hat es sich aber allemal!

Ein aktueller Nachtrag:

Die Firma OWC (Other World Computing) hat gerade ein eigenes Einbau-Kit herausgebracht. Dieses ist in etwa so umfangreich, wie das von ifixit, kostet aber zur Einführung nur 49,99 USD plus Versand. Das ist preislich natürlich echt interessant. OWC liefert auch gleich ein Einbauvideo bei YouTube mit: